abenteuerreise asien

So ein Markt in Asien, also dort wo man einkauft, um danach etwas zu kochen, bringt immer wieder neues zu Tage. Allerdings kommt es darauf an, warum man auf dem Markt ist. Der normale Tourist macht einen Besuch vielleicht aus Neugierde oder wegen ein paar netter Bilder für die daheim gebliebenen, vielleicht ist er aber auch Adventure Eater!

Ich für meinen Teil jedoch möchte bei Gerichten bleiben, von denen ich annehme, dass es sich um Tiere handelt, die ich zumindest schon mal gesehen habe, und sei es im Discovery Channel.

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Aber der wirkliche Grund für meine Marktbesuche ist, ich will nicht verhungern.
Denn ich bin in einer eineinhalb Zimmer Wohnung unterwegs und dass schon seit Monaten. Jeden Tag Essen zu gehen, ist nicht die Lösung und bitte wo anders, als hier auf den Märkten kauft der Koch? Zum andern nervt das klein Gehackte mit der Zeit, schmackhaft sicher, aber schwer zu definieren, von welcher Herkunft.

In Thailand war ja noch alles im grünen Bereich nur als ich die Verkäuferin fragte, weshalb ich für ein Kilo Fisch mehr bezahlen soll als mein thailändischer Vorgänger, bekam ich zur Antwort: „du bist Farang, da spielt das Geld doch kein Rolle!“
Thai lieben Thais.

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Ich bin stolz, sie hält mich für reich. Aber bitte erst die Katze von der Waage nehmen! Was macht eine Katze auf der Waage? Ein Hund unter dem Fleischstand? Das sind Fragen, die man in der Dritten Welt nicht stellt! Wobei dieses Wort “Dritte Welt” irreführend ist, denn wo ist bitte die “Erste” oder “Zweite”?

Mit der Zeit jedoch nervt es ein bisschen, jeder Thai mit Bauchladen hält mich für einen Millionär!

Nahe von Burma änderte sich das Angebot dann erheblich. Anständig in feine Plastiknetze verpackt schauen dich fette Kröten an, gut in Frankreich pflegt man die gleichen Bräuche, aber die armen Geschöpfe werden zumindest nicht stundenlang zum Vorgaren in die pralle Sonne gelegt.

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An gebackene Käfer und Maden ist der multikulti Fernseh-Reisende ja schon lange gewohnt, aber was ist das?

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Ob ich Probleme mit dem Abfluss habe, nein warum? „Die sind der beste Abflussreiniger, fressen sich überall durch“

Na super und sonst?
„In das heiße Fett, schmecken köstlich und brauchst nicht mal ausnehmen!“

Vor oder nach dem Abfluss? Ich verkneife mir die Frage.


In Laos schenkt mir die Marktfrau keinerlei Aufmerksamkeit, nein, nicht weil sie was gegen mich hat, sie ist schüchtern. Und bevor sie ihr Gesicht verliert, weil sie in keiner Weise mit mir kommunizieren kann, schaut sie mich lieber erst gar nicht an.

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Ich hingegen kann den Blick nicht abwenden, obwohl mir schlecht wird und deutlich spüre, wie der Herpes nur vom Zusehen an meiner Lippe festmacht. Nebenan isst gerade ein Mann angebrütete Eier.

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Nicht nur der Geruch, auch der Anblick des fast fertigen Embryos, der ihm genussvoll auf der Zunge zergeht, lassen mich die Nase hochziehen.

Nein ich möchte nicht versuchen und dann meine Meinung bilden:
hier und jetzt bin ich gerne Bauer!

Und der isst ja bekanntlich nichts, was er nicht kennt!

Kambodscha bringt jede Menge Spass auf den Märkten, die Khmer sind freundlich und immer zu einem Spässchen bereit, auch wenn wir uns mit Händen und Füssen verständigen. Allerdings setzt das positive Gefühl erst ein, wenn man den Markt wieder verlassen hat.

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Denn ich sollte das Areal nur mit Gummistiefeln betreten, ich finde immer und das ohne Ausnahme, eine Stelle in der Wasser mit Blut und Därmen oder anderem vermengt ein paar Zentimeter hoch steht. Und genau auf die andere Seite, da muss ich hin.
Der eine oder andere Fisch, zu klein zum Verkaufen, windet sich auf dem Boden auf der Suche nach Wasser und jedes Mal wenn mir etwas Glitschiges über den Fuss gleitet zwinge ich mich, nicht hin zu sehen. Will nicht wieder, den Fisch in der Hand, auf dem Markt herumlaufen um ihn zu retten. Denn selbst seine grossen Kumpels darben ohne Wasser dahin.

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Gewöhnungsbedürftig, dass Fisch und Fleisch einträchtig nebeneinander verkauft werden, nicht auf zwei Tischen nebeneinander, sondern direkt Fleisch an Fisch oder Fisch an Fleisch.
Wobei schwierig auszumachen ist was nun Fisch und was nun Fleisch ist. Die Fliegen stehen so dicht und wenn man wedelt sieht man ein paar Sekunden gar nichts, bevor jede wieder auf ihrem Stammplatz ist.
Und wie nach jedem Marktbesuch kommt unweigerlich die Frage, sind die Frauen gerade erst aufgestanden oder wollen sie gleich zu Bett? Denn sie hatten ja noch ihre Schlafanzüge an.

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Aber nun ist genug, bevor ich böse Briefe erhalte mit dem Tipp, meinen Allerwertesten am besten doch zu Hause zu lassen, es ist alles nicht so ernst gemeint, und doch so erlebt! Und wenn es dir die Nase hoch ging, lächle und lies noch mal. Noch lebe ich, Indien ist erst im nächsten Monat dran. Am Abend vor dem Schlafengehen, das Essen war sehr gut, ist dann wieder alles klar mit der Reiserei im Allgemeinen, dann weiss ich wieder, dass ich nicht für den Schrebergarten geboren bin.


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